Bike Africa der Start

Fünfter August 2012

Mein Letzter Tag in Gießen,
das Haus voller Menschen, Kamil der vor langer Zeit Zwei Jahre bei uns wohnte ist gerade aus Russland mit seiner Frau, Schwägerin und seinen zwei Kids da.

Früh morgens schmeiße ich Freddy aus den Federn der beide Wecker überhört.
Ich hatte ihn eingeladen bei uns zu schlafen, weil er nicht weit von hier heute Morgen am Dünsberg Bike Marathon teilnimmt .

So begleite ich Freddy zum Start des Rennens und treffe noch ein paar mir bekannter Gesicherter.
Wieder zu Hause wird mein Bike dann gepackt und es geht mit den 46 kg unter den Füßen noch ein letztes Mal hoch auf den Dünsberg. - Abschiednehmen vom Berg Freunden und Familie.
Stefan, Maik und Gerd radeln mit mir den Berg hoch und wieder runter zurück nach Launsbach.
schon beim ersten Downhill den Hügel runter lockern sich die ersten Schrauben vom Gepäckträger. -Es werden bestimmt nicht die einzigen lockeren Schrauben bleiben ;)
Letzte kleine Geschenke von Hannes und Stefan noch einmal Kaffee und Kuchen zur letzten Stärkung.
Es ist schon Nachmittag und es geht nun wirklich los.
Die ersten Lahnmeter Richtung Weilburg begleitet Mike mich noch.
Hinter Gießen, ein kurzer Besuch bei Ute die sich vor ein paar Tagen die Bänder gerissen hatte. Aber bei dem Puzzle auf dem Wohnzimmertisch wird’s ihr bestimmt nicht langweilig. Schwacher Trost für jemanden der bei dem Wetter lieber da draußen auf dem Bike sitzt.
Es ist schon später Nachmittag als auch Mike sich von mir verabschiedet und ich meine ersten Kilometer alleine dem Lahnradwanderweg unternehme.
Mein Radweg - verträumt absolut verkehrs und geräuschsfrei.
Es ist Abend, fast keiner mehr an der Lahn unterwegs, nur noch ein paar die mit den Hunden Gassi gehen .
Kurz vor der Dunkelheit such ich meinen ersten Schlafplatz und finde eine tolle Aue umgeben von Hügeln und bezieh Quartier.
Erster Test für Kocher und Ausrüstung –  ich habe ja noch viel Zeit mir ein Packsystem auszudenken und zu perfektionieren.

Feuertaufe: Eine stürmische und verregnete erste Nacht
erster Anschein das Zelt scheint trocken zu halten.
Aber so ganz zufrieden bin ich mit dieser Konstruktion nicht!
Obwohl es fast das baugleiche Modell wie vor zehn Jahren ist, North Face hat hier eine andere  Außenhaut mit silikonisierter Innenseite verwendet die sich viel schlechter abspannen lässt wie die alte Überhaut.
Ausgerechnet an der Stelle im Zelt wo ich Nacht meinen Lappi abgelegt hab Steht eine 5mm hohe Wasserlache
Tja und so habe ich dann Morgens auch meinem ThinkPad das Schwimmen beigebracht ;)
Leider scheint Lappi Nichtschwimmer zu sein. Ich hatte es in der Neoprenhülle auf den  Zeltboden gelegt und die hat die sämtliche Feuchtigkeit vom Zeltboden aufgesogen und an das innere im Laptop weitergegeben. Der Akku ist auf jeden fall tot und auch mit Netzteil tut sich erst einmal nichts mehr.
So kann ich mein Navi gar nicht voll ausschöpfen, aber der Lahnradwanderweg ist bestens ausgeschildert es geht ach ohne perfekte Routenplanung.

 



Was folgt sind zwei wunderschöne Tage der Lahn entlang an die Rheinmündung. Vorbei an Burgen, Schlössern, vertäumten Städtchen und Dörfern.
Der Arsch tut mir noch gehörig weh aber ich mache jede Stunde eine Pause. Das Wetter spielt mit, nach dem Regen ist es Tagsüber trocken. Ich bin deutlich langsamer als die Male zuvor als ich den Lahnradweg runter bin. Dafür versuche ich auch den kompletten Radweg abzuradeln, auch wenn ich trotz der fast 50 kg oft immernoch zu schnell für die Radbeschilderung bin.


Der Rhein bis Mannheim
Dritter Tag vormittags erreiche ich die Lahnmündung bei Lahnstein.
Einen Tag auf der Radwander-Autobahn von Koblenz nach Wiesbaden zum Sascha
Hier führ der Radweg Teils an der Bundesstraße und wieder recht gemütlich fern ab vom Verkehr am rechten Rheinufer entlang.
Hunderte von Radwandertouries alle mit Ortlieb Satteltaschen bepackt als würden sie Wochen oder gar Monate unterwegs sein. Aber tatsächlich das erste ältere Pärchen das mich anspricht sind zwei Holländer aus der Amsterdamer Gegend. Sie haben die Alpen von Trento kommend überquert und sind schon seit drei Wochen mit ihren Rädern unterwegs.

Irgendwo muss ein riesiges Pfadfinder Treffen sein alle paar Kilometer Trüppchen von Pfadies von Koblenz bis fast nach Mainz. Ein Meer von jugendlichen Mädchen und Jungs mit blauen Kutten und riesigen Rucksäcken die immer wieder Rast am Rheinufer machen.
Wenn da nicht ab und an der Verkehr gewesen wär ein super schöner Teil des Rheins der sich hier richtig durch die Berge schlängelt.
Links und rechts Burgen auf den Hügeln und verträumten Tourie Orten
Ab und an komme ich auch mit dem Einen oder Anderen ins Gespräch.
Ein lustiges Bild gaben Vater und Sohn als Team ab. Beide eher korpulent mit schwarzen Anzughosen und weißem Hemd und Kopfbedeckung auf alten Gazelle Hollandräder, die ich gleich drei Mal Mittags an mir vorbeiziehen oder ich an ihnen.
Nachmittags sind da vier Junge Engländer, die vor den Olympischen Spiel aus London fliehen und auf dem Weg zu einem Musikfestival nach Prag sind.
Es ist später Nachmittag ich habe Mainz erreicht ...
Ich lasse jetzt mal den Witz mit den zwei hübschen Frauen aus Mainz sein ;)
Dafür brauche ich eine geschlagene Stunde - trotz Navis um den Aufstieg zur Brücke auf die andere Rheinseite zu finden.
Das Rad 56 Stufen hochgeschleppt über die Eisenbahnbrücke geradelt und Treppe wieder runter.



Vor saschas Haustür Wiesbaden

Wiesbaden; hier bin ich mit Sascha bei sich zu Hause verabredet. Leider ist Pamela nicht da – keiner der mit mir Jägermeister trinkt und mir die Haare schneidet :(
Es wird einen Männerabend mit Pizza und Schraubenzieher.
Zusammen mit Sascha wird mein Läppi zerlegt und getrocknet.
Irgendwann morgens kurze Freudeschrei die Kiste fährt genau einmal hoch ehe sie sich wieder verabschiedet ...
Sollte ich meine Techniksammlung reduzieren????
Am nächsten Morgen bei Sascha im Internet bestelle mir einen neuen Laptop und schicke ihn zu meiner Nächsten Station – Lamertheim, oder liebevoll auch Lampenhausen der südlichsten Hessischen Stadt zu meinem Bruder Klaus.
Ab Wiesbaden in die Rheinebene, entlang dem Altrein vorbei an Biblis – so ein Pocket-AKW das wär was für meinen Strombedarf ;)
Tags darauf In Lampertheim, kommt ein neuer Laptop an und ich stelle fest, das Saschas Trocknungsaktion doch so halb gefruchtet hat. Nur die Festplatte und Akku scheinen nicht wasserbeständig zu sein
Ich schicke den neuen Laptop gleich wieder zurück und bestelle mir einen neuen Akku plus Fesplatte was ich wieder zu Freunden zwei Tagestouren nach vorne – Mannheim (Altrip) schicken lasse.


Es geht  zu Christoph den ich quasi seit meiner ersten Weltreise kenne. Erst bei zu seinen Eltern Dankmar und Hiltrud in Frankenthal wo ich erst nach einigen Tasse Kaffee Mittagessen und Kuchen weiterkomme. Mittags dann zu ihm nach Neustadt geradelt, das Gepäck abgelegt und ohne Gepäck zur Kalmit hoch.
Auf dem Weg von Maikammer hoch zur Kalmit kommt Christoph mir erst entgegen und schießt minuten später wieder auf dem Weg nach oben an mir vorbei!
Ich glaube noch nicht einmal wenn ich bis unten in Afrika geradelt bin werde ich seine Topform erreichen - unglaublich mit was für einer Leichtigkeit der sein Rad da hochtritt.
Und das ganze in seinen Sandalen ;)
Gemeinsam radeln wir zurück und geben uns im Kloster obendrann eine Veranstaltung über die sieben Todsünden in der Wirtschaft.
Zum Ende der Veranstaltung Stehen die sieben Totsünden als Kaltes Büffet aufgetischt und wir schlagen zu.


Von Christoph aus Neustatt habe ich es nicht weit, nur gut 40km durch die Rheinebene zu den Dillys nach Altrip wo zwei Pakete auf mich warten.
Wolfgang wie immer sehr unterhaltsam obwohl er leicht angeschlagen ist und Elisabeth wie immer schwer auf Achse. Hier in Altrip mit neuem Akku und einer alten Festplatte schaffe ich es meine Lappie wieder zum laufen zu bringen - hurra.
Ab jetzt kann ich mein Navigerät  Progrmmieren und detailierter die Routen planen.

Bis tief in die Nach Installiere ich die meine Karten und arbeite meine Strecke Richtung  Stuttgart aus. Nachts bekomme ich ziemlich starke Zahnschmerzen und ich ahne böses.
Bis Stuttgart komme ich auf 245km - Ich denke in drei Tagen bei Freunden in Stuttgart zu sein die ich vor zehn Jahren schon Shanghai mit dem Rad besuchte.
Leicht unschlüssig ob ich jetzt nicht doch dem Rhein folgen soll um der französischen Grenze nahe zu sein wenn der Zahn doch durchbricht.
Es ist Sonntag Morgen und ein Freund ruft an der mich unbedingt ein Stück begleiten will.
So hohle ich Stephan, den ich aus meiner Zeit in Kaiserslautern kenne, in Mannheim am Bahnhof ab.


Unser altes Fisherhaus in Seckenheim

Gemeinsam geht es das Neckartal hoch. Durch Seckenheim an dem Haus vorbei wo ich meine ersten zwölf Jahre kindheit verbrachte. Einer Ritterburg im Garten Baumhaus und einer überdachten Feuerstelle im Garten.
Es geht nach Heidelberg, meiner Geburtsstadt.
Hie hinter dem Königsstuhl wohnten wir auch mal sechs Jahre in Bammental
Stefan bekommt von mir eine Stadtführung und wir machen oben im Schlossgarten Rast.
so in der Ebene komme ich inzwischen recht flott voran. Die 150 Höhenmeter zum Heidelberger Schloss hoch sind ein kleiner Kampf in der Mittagshitze.

Auf der Mauer Heidelberger Schloß
Neckartal mit Dilsberbg blick

Nur die ersten Kilometer von Heidelberg  nach Neckargemünd sind nicht so ganz schön, der Radweg direkt neben der stark befahrenen Bundesstrasse. Danach ist der Radwanderweg dem Neckar entlang ein traum.  Abends machen Stefan und ich in Hirschhorn, einer malerischen Stadt halt und lassen es uns bei einem Grichen gut gehen.
 Nochein paar Meter mit gut gefüllten Magen das Neckartal hoch und finden ein passables Nachtplätzchen hinter Eberstatt.
Es ist Montag der 13 August Stefan radelt noch bis mittags mit ehe er den  Zug zurück nimmt.
Keine Stund später ich schalte mein Händi ein, kommt die nächste Nachricht von einem der mich unbedingt kennenlernen will.
Bernd dem gerade gekündigt wurde hat sich in den Kopf gesetzt ebenfalls mit dem Rad um die Welt zu tingeln..
So treffen wir uns abends ein Stückchen hinter Heilbronn in Laufen am Neckar, an der Kirche.
Er ist mir von Koblenz mit dem Motorad hinterher gefahren um mich etwas zu Interviewen, wie das Leben eine Radnomaden  eben  so ist.
Sicher ich kann da schon so einiges erzählen aber noch bin ich ja ganz am Anfang meiner Reise und die letzte liegt über zehn jahre zurück.
Ich merke selbst das es wohl noch eine ganze Weile dauert bis ich wieder in dem Rhythmus eines Weltenbummelns angekommen bin.


Panoramablick vom Bauwagen

Wir finden einen klasse platz in den Weinbergen versteckt zwischen Pflaumenbäumen über dem Neckar. Hervorragender Ort mit einem alten Bauwagen mit einer Feuerstelle Sofa Tisch und Strohballen davor. Ich koche Pasta für uns und wir trinken Bier das Bernd stiftet und ich versuche ihm einiges über das Leben auf mit dem Rad zu erzählen.
Nachts lassen mir meine Zähne wieder keine Ruhe und ich bin froh als ich morgens etwas ausschlafen kann.
Bernd Fährt wieder mit dem Motorrad zurück Richtung Koblenz.
Hätte er sich ein paar tage vorher gemeldet hätte ich ihn zu Hause besucht - ich bin fast an seiner Haustür vorbeigeradelt.
Für mich gehts weiter nach Stuttgart. Direkt am Neckarufer entlang mit den Weinbergen links und rechts, der Radweg fernab der Hauptstrassen, so merke ich gar nicht das ich aufeinmal direkt im Stadtzentrum Stuttgarts bin.
An dem Touristen Informationsstand werde ich völlig unfreundlich behandelt dabei will ich nur wissen wo die Lindenbachstrasse ist. Ich wurschtel mich durch Gartenanlagen die Stadt hoch und komme bei den Böhnes in der Lindenbachstrasse an.
Es wird ein lustiger Spieleaben in einer Gartenkneipe. Und obwohl wir uns ewig nicht gesehen hatten bin ich hier wieder Hänschen, das fünfte Kind in der Familie wie immer.
 Nachts tut mir der Zahn dann so weh das ich Stundenlang vor dem Kühlschrank Ullis Bilder betrachte ehe ich nach der vierten Schmeztablette wieder etwas schlaf finde.
Zeit in den saueren Apfel zu beissen und zum Zahnarzt zu gehen. In einer wirklich netten Praxis wird mir schnell geholfen. Einfach ein kleines Löchelchen gebohrt und den Druck abgelassen.
Aber nicht nur ich werde alt ach Monika hat richtig Rückenschmerzen.
Tags Drauf wird der Zahn mit Antibiotika gefüllt und wieder versiegelt. 165 Euro – das sollte wieder eine Zeit lang helfen. Aber die Wurzelfüllung stehen wohl dann später noch aus!
Am nächsten Abend geht’s mit Uli und Tim in ihre Lieblings Jazzkneipe, die Kiste. Es rappelt in der Kiste, kommt dem Laden schon sehr nahe. Monika feierte hier doch noch vor kurzem ihren fünfzigsten Geburtstag – Hilfe das ist ja auch schon wieder neun Jahre her.
Hier In einer kleinen hinteren Ecke dieser Musikkneipe hat bestimmt so manch eine inzwischen bekannt gewordene Band gejazzt. Heute Abend spielen drei Jungs mit deutschen Liebesliedern die mich an alte Gießener Zeiten erinnern.

Nach zwei Tagen bei Ulli und Monika ist es für mich Zeit weiter zu radeln.
Vor gut zehn Jahren hatte ich fast zwei Monate in Shanghai in der Familie gewohnt.

Vormittags am Stuttgarter Zoo der Wilhelma vorbei wieder am Neckar angekommen das Flusstal hochgeradelt. Eine Wohltat so ganz ohne Zahnschmerzen und ich komme richtig gut voran. Nachmittags erreiche ich Tübingen.


Lustig Holzboote auf dem Neckar die nicht gerudert sondern wie in Venedig mit einer langen Stange, mit der man sich vom Flussboden abdrückt, vorwärts bewegt werden.
So zücke ich meine Kamera und will gerade ein paar Fotos von diesen Gefährten machen,  als mich eine Studentin anspricht ob ich nicht Lust hätte mitzustochern.
Klar ich kette mein Rad ans Neckarufer und finde mich Minuten später auf einem dieser schaukelnden Kähne wieder.
Es werden Salate, Brot und Wein ausgepackt.
Hervorragend, ich brauche nichts zu tun und werde den Neckar hochgeschippert, äh, gestochert.
90 min für keine drei Kilometer hoch und 30 Minuten wieder runter
Links recht vor und hinter uns lauter solcher Stocherkähne. Auf manchen dieser Holzboote wird sogar gegrillt und von anderen riecht der Rauch schwer nach Marihuana.
Der Neckar ist hier keine zwei Meter mehr tief und so klar das man drin baden kann.
Ich erzähle von meiner Reisen und Katharina die mich vom Ufer aus eingeladen hat lädt mich noch zu sich in die WG zum Übernachten ein. Wir radeln zu ihr, drei Wohnhäuser aus den Achtzigern mit dem Flair der Siebziger Hippizeiten.
In den anderen beiden Häusern Drumherum wohnen deutlich mehr. In der Burg wo Katharina wohnt ist eine Siebener WG eingerichtet. Eine Wohnküche mit Wintergartenanbau einfach nur zum Wohlfühlen.
Hat etwas von der Villa Kunterbunt. Es ist Abend und ein Teil der Truppe der Bootstour sind gekommen um meinem Diavortrag zu lauschen den ich im Wohnzimmer an einem großen Fernseher zeige.
Weil im Wohnzimmer auch schon ein Dauergast auf der Couch untergebracht ist verziehe ich mich nach draußen und schlafe auf eine Wiese Zwischen den Häusern.
Jungs die Hardrock Musik hören, mitgröhlen und das bis sechs Uhr Morgens.
Es ist keine fünf Jahre her da haben wir das auch noch regelmäßig abends am Kugelberg gemacht, draußen und am Lagerfeuer
Aber mit Bob Marley und Hardrock Musik konnte ich schon immer gut einschlafen.
Morgens ist noch keiner Wach und die Tür zur Wohnküche in der alle meine Sachen liegen  zu. So das ich mich durch ein Dornengebüsch schlagen um durchs Badfenster in die Bude klettern muss.


 



morgens vor der Villa Kunterbunt

Ich habe schon lange gefrühstückt bis die ersten Jungs und Mädels der Villa Kunterbunt wach sind. Gemeinsam mit Kathrin und Mitbewohnern trinke ich noch gemütlich Tee und Kaffee. Kathrin begleitet mich mit dem Rad noch an den Neckar, sie zu ihrem Meditationsstand, auf dem Tübinger Straßenfest, der aufgebaut werden soll, für mich am Flussufer weiter Richtung Neckarquelle.
Ich bin super Motiviert wird mir doch langsam klar warum ich diese Reise Mache.
Klar auf der einen Seite steht daß das Biken und der sportliche Aspekt meiner Reise.
Aber das was einen viel mehr prägt sind Momente mit netten interessanten Menschen, die einen spontan aufnehmen und bei denen man sich sofort wohlfühlt.
Der Neckar mehr ein großer Bach als Fluss ab und zu mal etwas aufgestaut und zum großen Planschbecken umfunktioniert.
Hervorragendes Wetter an einer Anzeige in der Sonne klettert das Thermometer immerhin auf 42°.  und an jeder möglichen oder auch unmöglichen stelle Kinder Jugendliche und Erwachsene im Wasser. Lieblingssportart ist heute wohl das Besäufnis in aufblasbaren Ruderboden, die ale Naselang mir entgegen kommen.
Und auf einmal merke ich das die Weinfelder verschwunden sind  und durch Tannenbäume ersetzt wurden. Ich bin im Schwarzwald angekommen. Was ich auch daran merke das wenn der Radweg immer mal ein paar Meter vom Neckar wegführt, gleich richtig in die Berge geht.


 



So liegt Abends auch das letzte größere Städtchen etwas über dem Neckar. Rottweil und weil so passen finden ausgerechnet an diesem Wochenende die Rotweiler Hundeweltmeisterschaften statt. Ein Tourinest das so aufgeräumt hochpoliert ist und glänzt, dass ich mich fast unwohl fühl.
Ich habe mitten im Schwarzwald zum Fuße eines Steinbruchs direkt neben dem Neckar einen Traumhaften Nachtplatz gefunden. Zur Abkühlung des Tages plansch ich  etwas in dem Bach. Hier ist der Neckar gerade mal noch Knöcheltief und keine vier Meter breit.
Das ich einiges Körperlich geleistet habe merke ich an meinem Appetit ich futtere fast 400g Pasta mit einer 400ml Packung Soße die ich komplett schaffe.
Nachts, im Hintergrund Technoklänge von Einer Gruppe die einige Kilometer unterhalb eine Outdoorrave Party feiern und über mir ein Käuzchen im Steinbruch, was sich lautstark über meine Anwesenheit beschwert.


 



Black Forest Singeltrail

Sonntag 19.ter August
Auf Feld und Wanderwegen folge ich dicht dem Neckar - oder was davon noch übrig geblieben ist. Wanderer schauen mich nur verwundert an und fragen warum ich nicht die Straße nehmen würde und schütteln nur ungläubig den Kopf. Bergauf überholen sie mich und Bergab rolle ich mit meinem Panzer wieder an ihnen auf verwurzelten Singletrails vorbei. Richtig schnell komme ich nicht voran. das ist eben meine Art mich vom Neckar zu verabschieden.
Die letzten Kilometer in Villingen eine einzige langgezogene Parkanlage durch die der Neckar rinnt.

 



12 Uhr mittags habe ich die Quelle erreicht.
zu Abkühlung stelle ich mich ein bisschen ins Quellbecken mache eine Zweite Frühstückspause, ehe ich mich auf den Weg durch den Schwarzwald zur Anne nach Freiburg aufmache

Zum Glück bin ich heute oben im Schwarzwald. Heute soll der heißeste Tag im Jahr werden.
Auf tollen "Waldautobahnen" (gut geschotterten Waldstraßen) ziehe ich Richtung westen.
Immer wieder wilde Abfahrten und schweißtreibende Auffahrten.
so geschwitzt wie heute hatte ich wohl ewig nicht mehr bis ich in Freiburg ankomme habe ich locker sieben acht Liter Wasser getrunken und wieder ausgeschwitzt.
Immer mal wieder ein paar wenige Kilometer auf großen Bundestrassen aber dann runter auf die kleinen genial zu fahrenden Schwarzwaldsträßchen - Titisee liegt keine 20 Kilometer entfernt, aber da möchte ich erst nach Freiburg hin
Eine verträumte Waldstraße führt zur Hexenmühle runter - Unten angekommen erinnere ich mich vor drei Jahren hier schon einmal gewesen zu sein.
Noch einmal 400 Höhenmeter hoch Traktoroldtimer überholen mich irgendwo muss ein Treffen gewesen sein. Oben angekommen der Blickt in Richtung Rheinebene.  Da unten muss irgendwo Freiburg liegen.

 



aus dem Hexenloch hochgekrochen

Über 20 Kilometer Abfahrt und alle zwei Kilometer wird es ein Grad wärmer. wenn man jetzt aus dem Schwarzwald kommt ist die Hitze unten im Tal fast unerträglich. Alle Freibäder an denen ich vorbeikomme sind völlig überfüllt.




Oben in Freiburg angekommen, plansche ich in der Dreisam aber eine richtige Abkühlung bring der Bach auch nicht. Lustig sind diese schönen angelegten Natursteinbecken die Terrassenförmig nach unten springen und überall Studenten die sich in den Becken Tummeln.
Ein Stückchen weiter treffe ich Anne. Völlig verliebt auf Wolke sieben schwebend mit ihrem neuen Freund Philipp. Bei Anne in der WG bezieh ich Quartier auf dem Balkon und Ruhe mich hier zwei Tage aus.
Alleine auf der Fahrt ins Schwimmbad am nächsten Mittag, merke ich was für einen Muskelkater ich in den Beinen und Armen und Schultern habe.
Am  Abend hat Anne noch einen ganz spannenden Menschen eingeladen.
Johannes englisch Dozent und Natur - Tierphotograph, es wir wieder einer dieser netten unvergessenen Abende mit  Caipirinha und einer Flasche kaltem Rotwein leckeren Zwiebelkuchen.
Anne überlasst mir hier für eine Nacht die WG in der zur Zeit keiner ist. Nach mir kommt dann eine gemeinsame Freundin Lea hier her zum Laufen, ohne das wir uns sehen werden. Schade
Ach ja Johannes  Fehrle ist auch bald unterwegs auf dem Weg nach Alaska um Eisbären zu knipsen. Wirklich eindrucksvolle Bilder auf seiner Webseite:
http://fehrle-photography.com/
Ich werde mich morgen dann wieder auf den Weg hoch in den Schwarzwald Richtung Titisee zum Hörby machen.

So Long

Adventure is out there
Euer Johannes
 


 



Hier die GPS Daten von diesem Blog: runterladen und auf Google Earth nachfahren

Blog 1 der Start am Dünsberg
auf deutschlands Radwegen in den Süden, erst dem Lahnradwanderweg runter an den Rhein gefolgt, das Neckartal hoch bis in den Schwarzwald. Vorbei an deutschlands schönsten Städten Limburg Heidelberg

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